Kostenlose Sehtests für die Agerto-Mitarbeiter

Neben den Diplomfeiern war auch sonst einiges los bei Agerto, denn Togo-Hilfe e.V. hatte ja ein straffes Programm. So haben sie neben diversen Patenschaftsbesuchen auch noch das Augenprüfzentrum aufgebaut. Dafür waren der Optikermeister Michael Firmenich und sein Kollege Kai ja schon ganz am Anfang ihrer Reise in Kpalimé. Als sie jetzt am Samstag früher als gedacht wieder nach Kpalimé kamen, war Michael jeden Tag im Internetcafé des Zentrums anzutreffen, wo er mithilfe der Meister weiter am Aufbau gebastelt hat. Kai war nämlich schon früher wieder zurückgeflogen. Im Internetcafé deshalb, weil dort genug Platz für die Geräte ist, von denen zum Glück auf der langen Schiffsreise nichts kaputtgegangen ist. Die Tischler hatten im Vorfeld gerade noch rechtzeitig einen Schrank genau nach Michaels Vorgaben für die Instrumente gebaut, der nun gefüllt werden musste. Selbst am Tag der Feier war Michael noch am Werkeln, denn am nächsten Tag sollten die Mitarbeiter von Agerto getestet werden. Allerdings auch nur die, da erstens nicht so viel Zeit war und zweitens den lokalen Optikern keine Konkurrenz gemacht werden sollte.

Am Dienstag um neun Uhr ging es los und im Laufe des Vormittags kamen auch einige andere Leute, die aber leider abgewiesen mussten. Denn auch so hatte das Team um Michael alle Hände voll zu tun. Seine Frau wurde in die Dokumentation eingewiesen und Aimé, der Koordinator von Togo-Hilfe e.V. hier in Togo hat übersetzt. Es war nämlich der Fall, dass die eine Ausbilderin gar nicht alle Buchstaben kannte und deshalb ungenaue Antworten gegeben hat. Bei den Bildern konnte sie dann richtig avu (=Hund), flower, etc. antworten. Besonders wichtig war die Augenprüfung natürlich bei der gehörlosen Meisterin, da ein Sinn ja schon eingeschränkt arbeitet. Und so stellte sich auch heraus, dass sie stark kurzsichtig ist. Die Maschine hat -1,25 und -3,00 Dioptrien gemessen. Im Test hat sie die Buchstaben, die sie erkennen konnte, unserer Freiwilligen gebärdet, die die Michael dann laut gesagt hat. Leider ist bei der Einstellung der Augen herausgekommen, dass das schlechtere der beiden nicht auf eine Sehhilfe anspricht. Die Brille, die sie jetzt bekommt, wird ihre Sicht aber trotzdem deutlich verbessert.

Im Gespräch hat man gemerkt, das Michael nicht nur ein sehr guter Optikermeister ist, sondern auch schon viel Togo-Erfahrung hat. So müssen die Brillen hier häufig etwas breiter sein, die Gläser sollten wegen dem Staub und Sand besser aus Glas sein und eine altersbedingte Sehschwäche kann hier auch schon früher auftreten als in Deutschland. Sein Engagement und das der Mitreisenden ist wirklich toll und unersetzlich. So hat er, nachdem er die Gerätschaften kostenlos angeboten bekommen hat, alles daran gesetzt, schnell einen Ort zu finden, wo er sie aufbauen kann, um nicht ablehnen zu müssen und sich dann auch noch darum gekümmert, von der Industrie aufgrund von abgelaufenen Garantien aussortierte Brillengestelle zu organisieren.

Im April kommt er schon wieder und möchte dann Augenärzte hier vor Ort im Umgang mit dem Augenprüfraum schulen. Solange wird er erstmal hier stehen, aber zumindest ist er schon mal da. In zwei Wochen ist einfach nicht alles zu schaffen.

Die ersten Brillen wurden aber schon in Auftrag gegeben und sollen ihren Weg noch vor Weihnachten nach Togo finden.

 

Vielen, vielen Dank an Togo-Hilfe e.V., auch für das, was jetzt noch unerwähnt geblieben ist. Noch mehr Details von der Reise gibt es aber im tagesaktuellen Reisebericht von Togo-Hilfe e.V.!

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