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Besuch bei Madame Abitor


Wer kennt in Togo nicht die allseits beliebte Gospelsängerin Madame Pasteur Abitor?

Es vergeht kaum ein Tag an dem man nicht an irgendeiner Straßenecke eines ihrer Lieder zu hören bekommt. Als wir uns auf den Weg nach Lomé machten, um der Einladung von Madame Pasteur Abitor nachzugehen, stimmten wir uns natürlich mit ihrer Musik ein.

Angekommen in Lomé fanden wir keine Villa vor, wie man es von einer Sängerin mit diesem Bekanntheitsgrad vielleicht erwartet hätte, sondern lediglich ein bescheidenes Haus. Nach einer sehr freundlichen Begrüßung erzählte uns Madame Pasteur Abitor von sich und ihrem Lebenswerk.

Geleitet von ihrem festen Glauben an Gott, hindert es die Sängerin und Pastorin trotz ihrer Lähmung der Oberarme und der Beine nicht dran, genügend Zuversicht und Energie für verstoßene oder verwaiste Kindern aufzubringen.

All ihr Geld fließt in das von ihr gegründete Waisenhaus, wenn auch ihre Mittel trotz ihrer Bekanntheit bei Weitem nicht ausreichen.

Noch klarer wurde uns dies, als wir die zwei kleinen Schlafräume im Waisenhaus zu Gesicht bekamen, in denen 21 Kinder untergebracht sind. Es gibt weder ausreichend Betten, noch intakte Matratzen, sodass manche Kinder sogar auf dünnen Pappkartons im Hof schlafen müssen – von Moskitonetze, die der grundlegende Schutz vor Malaria sind – ganz zu schweigen.

Auch die sanitären Anlagen sind bei Weitem nicht ausreichend fuer ­­die untergebrachten Kinder. Die Vorstellung jeden Morgen mit dem Gedanken aufzuwachen, wie man all die hungrigen Mäuler satt bekommt, mag nicht besonders ermutigend wirken, doch Madame Pasteur Abitor hat ihre Berufung darin gefunden :

« J'ai ressenti comme un grand fardeau de faire quelque chose pour ces enfants, sinon je serai redevable au Seigneur. C'est comme une mission que mon Père me confie, et je me dois de répondre fidèlement et humblement à cet appel. » (Etwas für diese Kinder zu tun, empfinde ich als große Last, doch sonst bin ich meinem HERRN etwas schuldig. Es ist eine Aufgabe, die mir mein VATER anvertraut hat - eine Aufgabe, die ich treu und bescheiden ausführen muss.)

So kommt es, dass sich Madame Pasteur Abitor zudem um über 100 weitere Kinder, die bei Gastfamilien oder nahen Verwandten untergebracht sind, kümmert. Ideal wäre es jedoch, wenn auch diese Kinder in einem wohlbehüteten Umfeld wie im Waisenhaus untergebracht wären, doch für den Bau eines neuen Kinderheims mit mehr Kapazitäten fehlen schlicht die Mittel.

Ziel des Treffens war es mitunter auch, die Brücke zwischen Madame Abitors Stiftung und AGERTO zu bilden, sodass für diese Kinder nach Beendigung ihrer Schulzeit nicht das Leben auf der Straße weitergehen muss, sondern AGERTO ihnen eine kostenlose Ausbildung ermöglichen kann. Erst dann können wir es verantworten, diese Kinder auf eigenen Beinen stehen zu lassen.

 

Falls Sie an weiteren Informationen interessiert sind oder sie Madame Pasteur Abitors Stiftung unterstützen möchten, dürfen Sie uns gerne kontaktieren.

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